August 2023


Erschöpft, ausgebrannt, Burnout


Was? Du, Janine?

„Ja, ich!“


Ja, ich, die seit Jahren Achtsamkeitskurse anbietet, Seminare leitet und Coachings zum Thema Achtsamkeit durchführt, um anderen zu helfen, sich Zeit für sich zu nehmen und ihr Nervensystem zu beruhigen… Ja, ich bin energielos, erschöpft und ausgebrannt.


Alles, was ich über die Jahre meinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gepredigt habe, habe ich irgendwann nur noch im Aussen angeleitet. Dabei habe ich durch meine eigenen positiven Erfahrungen mit diesen Übungen und Techniken doch erst zu mir gefunden! Sie waren mein persönlicher Rettungsanker.


Jetzt ist mir bewusst geworden, dass es mir wie einem berufstätigen Koch geht, der tagtäglich stundenlang in der Küche steht, abends erschöpft nach Hause kommt und keine Lust mehr hat, sich etwas Gesundes zu kochen. So ähnlich geht es mir mit dem Thema Achtsamkeit.


Ich bin einfach zu müde, um selbst zu meditieren oder bewusst zu atmen. Obwohl ich alles mit Freude mache, mich so vieles begeistert und ich es von Herzen gerne weitergebe, war ich in Gedanken und mit dem Herzen immer bei den „Anderen“ im Aussen und nie bei mir selbst. Schleichend wurde ich immer erschöpfter vom Alltag und den Herausforderungen in Beruf und Privatleben.


Mein Körper hat mir schon seit langer Zeit Zeichen gesendet, doch ich wollte sie nicht wahrhaben. Zu sehr war ich beschäftigt, zu gefallen und zu funktionieren.


Ja, ich bin selbst schuld, das ist klar. Niemand hat mich dazu gezwungen. Ich hätte achtsamer mit mir umgehen sollen, genau das, was ich doch immer wieder meinen Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern ans Herz lege. Ich habe mich wortwörtlich verhungern lassen.


Ich habe vergessen, mich mit den schönen Dingen des Lebens zu nähren, die mir Energie schenken: Konzerte, Sonnenuntergänge, Tanzen, tiefgründige Gespräche mit Freunden… Genau das habe ich mir nicht mehr gegönnt, um meine Batterien wieder aufzuladen. Ich habe die Atemtechniken angeleitet, aber selbst nicht mehr praktiziert.


Jetzt stehe ich an dem Punkt, an dem viele meiner Kundinnen und Kunden stehen: erschöpft vom Geben und vom Leben. Mir ist bewusst, dass ich hinschauen und mir die Zeit nehmen muss, um zu regenerieren und aufzutanken. Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben – so wie du es für dich bist.


Ja, Zeit ist das größte Gut auf Erden. Doch was bringt dir die Zeit, wenn dir die Energie fehlt? Die ständige Suche nach Antworten hat mich schlaflos gemacht. Alles kontrollieren, erklären, helfen und unterstützen zu wollen… Der Stress summiert sich zu einer schweren Last, die wir auf unseren Schultern tragen.


Wenn wir den Rucksack für kurze Zeit absetzen und wieder ausladen können, ist das in Ordnung. Doch wenn wir ihn über Wochen, Monate oder sogar Jahre mit uns herumtragen, wird das Gewicht des Stresses und Drucks zu gross, und eines Tages brechen wir unter dieser Last zusammen.


Und plötzlich, holt dich deine Vergangenheit ein und zwingt dich hinzuschauen.


Ich habe es noch rechtzeitig erkannt, denn ich bin gesegnet mit vielen liebevollen Menschen um mich, die mir die Augen geöffnet haben. Jetzt ist es an der Zeit, mich stark für mich selbst zu machen, Hilfe anzunehmen und Scham sowie Ego hintanzustellen.


Ich werde mit neuer Kraft und neuen Strategien nach ein paar Wochen oder Monaten in meinen Alltag zurückkehren. Davon bin ich überzeugt und freue mich bereits darauf, mit neuer Energie in die Zukunft zu starten.


„Nicht alle Menschen die lächeln sind automatisch glücklich und freudig.“

Manche Menschen benutzen es als Überlebensstrategie.


https://youtu.be/FdQWtSiuzbQ?si=7SXrLa9YGucIFfoE


Love, eure Janine


P.S.: Schau hin, falls es dich „triggert“. Ich könnte ein Spiegel deiner Seele sein.





Vom Selbstbetrug zur Heilung

Manchmal betrügst du dich selbst, ohne es zu merken. Es beginnt ganz still, beinahe unbemerkt.
Mit kleinen Ausreden oder dem Ignorieren deines inneren Unbehagens. Du erzählst dir selbst, dass „alles in Ordnung ist“, obwohl dein Herz laut protestiert, und du dabei nicht merkst, dass plötzlich ein Stück von dir und deiner Wahrheit verloren geht.

Mit der Zeit baust du grosse Mauern um deine wahren Gefühle damit zu schützen. Diese Mauern sollen dich stark machen, doch es ist ein Trugschluss. Denn in Wirklichkeit sperrst du dich selbst ein. Du fühlst dich leer, rastlos, gefrustet. Vielleicht auch traurig, ohne genau zu wissen, warum. 
Man sieht es in deinen Augen, in deiner Haltung. Diese Sehnsucht nach Befreiung, nach dem echten Kontakt zu dir selbst und anderen Menschen.

Ich weiss, dass es Mut braucht hinzuschauen. Es ist schwierig. Es braucht die radikale Ehrlichkeit zu dir selbst und ja, es tut auch weh.
Frage dich: „Was verdränge, übersehe ich? Was macht mir Angst? Was tut mir nicht mehr gut? Was möchte ich wirklich? Und wer bin ich eigentlich?“ 
Aber genau dort beginnt die Heilung in dir. Ich lege dir ans Herz, ehrlich zu und mit dir zu sein. Denn in genau dieser Ehrlichkeit liegt der Schlüssel zu dem, was du suchst!
Ein Leben, das auf deiner Wahrheit basiert und nicht auf dem, was du dir vorgemacht hast z.B.  um zu gefallen, um harmonie zu schaffen oder Anerkennung zu erhalten.

Manchmal bedeutet Ehrlichkeit auch, loslassen. Vielleicht hältst du an etwas fest, das dir schon lange nicht mehr gut tut. Aus Gewohnheit oder Beständigkeit. Vielleicht ist es deine Arbeit, eine Freundschaft/Beziehung, eine Situation oder eine Vorstellung, die dich zurückhält. Ich weiss, aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist. Aber manchmal tut es mehr weh zu bleiben, als loszulassen. Und zu gehen bedeutet nicht, dass du versagst. Es bedeutet, dass du dir selbst die Chance gibst, wieder heil zu werden.

(Deshalb habe ich mich entschieden, mein Achtsamkeitsbussines vorerst einmal loszulassen) 




Heutiger Stand: November 2024


Dankbar, wurde mir so viel Liebe und Hilfe entgegengebracht. Ich bin nicht mehr die selbe, wie vor meinem Zusammenbruch. Aber viel mehr die Janine, die ich in Wirklichkeit bin.

Nicht so wie gedacht, bin ich in meinen Altag zurück gekehrt. Musste vieles aufräumen und schweren Herzens auch loslassen um ein Stück von mir zurück zu gewinnen.

Ich sehe nun das grosse Geschenkt hinter dem grossen Leid von Angst, Hilflosigkeit, Überforderung & Unfreiheit….


Denke immer daran: „das wichtigste Projekt, an dem du je arbeiten wirst, bist du selbst.“

Ich arbeite nach wie vor hart an mir und akzeptiere meinen jetzigen Zustand wie er ist und freue mich darauf, wer ich in Zukunft sein kann.


Das LEBEN ist schön! Von einfach war nie die Rede.